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Oberbürgermeister-Stichwahl: Schönes Wetter gewinnt mit 58% gegen die OB-Kandidaten!

Ein Oberbürgermeister übt eine wichtige Funktion in seiner Stadt aus. Doch die Kitzinger entschieden sich bei der Stichwahl mehrheitlich für keinen der beiden Kandidaten, sondern für das schöne Wetter.

Sonntag, 14 Uhr. Es ist ein Wahlsonntag und die Kitzinger Innenstadt ist voller Menschen. Doch nicht wegen der Wahlen. Sondern wegen dem schönem Wetter. Klar, das erste so richtig warme Wochenende in diesem Jahr ohne echten Winter muss man auch ausnutzen.

Und so geht man spazieren oder setzt sich in den Biergarten. Man spielt mit ferngesteuerten Segelbooten am Main. Oder stellt sich in eine lange Menschenschlange. Aber nicht um seine Stimme abzugeben, sondern um am Marktplatz einen Becher Eis zu schlabbern. Das Sonnenbrandwetter wird so zum unvorhergesehenen dritten Konkurrenten neben den OB-Kandidaten Müller und Güntner.

Doof ist nur, dass das schöne Wetter keine 6 Jahre lang anhält. Und der Eisbecher wird auch schneller wieder leer, als man dafür am Marktplatz anstehen musste. Die Legislatur des von nur 42% der Stimmberechtigten mit nur 334 Stimmen Vorsprung bestimmten neuen Oberbürgermeisters Müller (UsW) hält hingegen voraussichtlich 6 Jahre. Man könnte sagen, der Wähler sei ein wenig „kurzsichtig“ in seiner Wochenendgestaltung bei Wahlen.

Oder vielleicht hat der Wähler auch recht: Ob Müller oder Güntner, die beiden stärksten Fraktionen im neuen Stadtrat, CSU und UsW, werden sich sowieso zusammensetzen um Mehrheiten zu bilden. Die kommen auch beide aus der konservativen Ecke, das ergänzt sich ganz gut. Wer nun den „Oberkasperl“ macht, ist da nicht annähernd so wichtig, wie das erste Sonntagseis dieses Jahres am Marktplatz. Ein klares Indiz für die Unbedeutendheit des Kitzinger Oberbürgermeisters in der Öffentlichkeit.

Aber es ist besser, diesen Gedanken eines schlauen Nicht-Wählers gar nicht erst fertig zu denken: Es ist für alle Politiker bequemer, wenn der Wähler oder äußere Umstände an geringer Wahlbeteiligung schuld sind und nicht die Alternativlosigkeit der Wahlmöglichkeiten.

Falls jemanden dennoch das ausführliche Wahlergebnis interessieren sollte, so findet er es hier.