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Brasilianisches Inferno

Von unserem stellvertretenden Chefredakteur Dr.Erik Müller-Schoppen

Im Siegesgefühl war man großzügig.

Die deutsche Nationalmannschaft  im Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft spendete Tost für Dante, seine Bayern-Vereinskameraden wie Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller oder Toni Kroos kümmerten sich rührig. Dennoch, obwohl sicher nicht unbedingte besser, aber vom Siegeswillen beseelt, machten sie eiskalt Tore, so gewinnt man eine Weltmeisterschaft.

Die deutsche Mannschaft hatte  ein gutes Gespür für den Moment, im Hier und Jetzt, ohne Larmoyanz, ohne Selbstgefälligkeit, sachlich und gemeinsam schoß man die Tore, als es möglich war. Denn tatsächlich war ihr Vereinskollege der wohl unglücklichste Akteur auf dem Feld. Gegen Argentinien wird man vorsichtig sein müssen. Aber bei der Weltmeisterschaft gewinnt man die Spiele auf der psychologischen Ebene. Auf dieser Ebene macht Deutschland im Augenblick einen sehr sicheren Eindruck. Man wollte zu Beginn der K.O.-Runde sehr deutlich sichtbar siegen und das tat man dann auch, es wurde zwar nicht immer schön gespielt, aber es wurden die entscheidenden Tore geschossen. Plötzlich sind die taktischen Raffinessen von Herrn Löw der deutschen Mannschaft dienlich, denn sie bringt den entscheidenden Anteil zum Sieg mit, Entschlossenheit. Die deutschen Spieler haben erkannt, wie sie spielen müssen, um zu siegen. Sie haben sich für diese Erkenntnis entschieden und sie geben dieser Erkenntnis Raum.

Dieser psychologische Dreierschritt hat gegen Brasilien einen phänomenalen Sieg gebracht.

Die Entschiedenheit, die die deutsche Mannschaft ins Spiel mitbringt, macht im Augenblick den Unterschied. Die Erkenntnis allein bringt nicht den Erfolg, man muss ich für eine Erkenntnis auch immer deutlich entscheiden, und man muss dieser Erkenntnis und der  Entscheidung im Leben den nötigen Raum geben. Beim Brasilien-Spiel war die Nationalmannschaft und ihr Trainer endlich ein Team, er gab die Taktik vor, die deutsche Mannschaft lebte sie, entschieden.