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Über die Ballstatistik gewinnt man keine Spiele

Am vergangenen Mittwoch – im Hinspiel Real Madrid vs Bayern in Madrid – konnte der deutsche Rekordmeister Bayern München zwar die Ballbesitzstatistik gewinnen, jedoch nicht das Spiel. Real Madrid hatte, laut Medienberichten der letzten Wochen und den unbesiegbaren Bayern im Spiel mit der A-Mannschaft, gar keine Chance. Diese haben die Königlichen aus Madrid aber gründlich genutzt. Nachdem ich die ganzen Beiträge gehört hatte – die Bayern hatten die höchste Ballbesitzstatistik und Real Madrid hat nur über Konter gespielt – wurde mir einiges klar. Dieses System von Guardiola, das auch Klinsmann während seiner Zeit als Trainer bei den Bayern versucht hatte, aufzuziehen, macht keinen Sinn, wenn du es nicht schaffst, gegen eine Wand zu spielen, die auf Konter spielt. Es ist natürlich ungewöhnlich, dass ein Millionen-Team wie Madrid eine Taktik spielt wie ein vom Abstieg bedrohter Verein auf Platz 18 der Liga. Aber das ist egal, wenn dieses Systemfunktioniert.Dieses von Guardiola schon in Barcelona entwickelte Konzept hat auch seine Schwächen und die Bayern sind nicht genug trainiert auf Gegner, die auf Mauern und Konter spielen, da das Team nicht jede Woche solche Gegner hat.

In München beim Rückspiel erwarte ich taktische Änderungen von Guardiola. So sehe ich zwei Möglichkeiten. Erstens: Spieler, die in Madrid unter ihrem Level gespielt haben, wie Franck Ribéry, werden in München Höchstform leisten. Oder zweitens: Guardiola spielt anders, als Madrid das erwartet. In jedem Fall wird es ein spannendes Spiel werden. Eine Mannschaft wird weiter kommen und die andere wird eine Lehre daraus ziehen können.

Sollte Bayern nicht weiterkommen, wird auch die Frage zu klären sein, in welchem Bereich sich Bayern in der kommenden Saison verstärken muss. Über links und rechts ist Bayern mit  Robben und Ribéry gut aufgestellt. Aber wenn beide ausfallen, muss in der Mitte jemand sein, der Druck macht. Da wurde zwar der Ex-Dortmunder Götze untergebracht, aber bisher konnte er mich dort nur mäßig überzeugen. Vielleicht liegt es auch daran, dass es Spieler, die wie vor 10 Jahren die über die Mitte gekommen sind, beispielsweise Mehmet Scholl, Andy Möller oder auch Thomas Häßler, nicht mehr gibt.

Am Mittwoch werden wir schlauer sein und ich wünsche einen schönen Fußballabend. Langweilig wird der Abend jedenfalls nicht!