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Vollpfostenjournalismus 2014 macht selbst vor dem Wetter nicht halt

Vollpfostenjournalismus 2014

In Schleswig-Holstein gibt es seit mehreren Tagen Dauerregen. Das nördlichste Bundesland läuft über wie eine Badewanne: Der Nord-Ostsee-Kanal ist bis an den Rand voll. Im Kreis Rendsburg-Eckernförde haben bereits 3 Autofähren ihren Betrieb eingestellt. Die Autofahrer müssen Umwege über Brücken oder den Rendsburger Kanaltunnel in Kauf nehmen. Ein Ende der angespannten Lage ist nicht in Sicht. Die Kanal-Schleuse Brunsbüttel ist geschlossen, damit das Regenwasser in Seitenkanäle ablaufen kann. Auch die Elbe führt mehr Wasser als sonst.

Eine Unwetterwarnung für Schleswig-Holstein gilt derweil weiter. Wetterexperten sagen bis zu 70 Liter Regen pro Quadratmeter voraus, an manchen Orten sogar mehr. Die Temperaturen bleiben mild. Eben typisches Schmuddelwetter im Norden.

Und dann wird man auch noch durch eine Meldung auf Focus Online gleich weiter aufgeschreckt:

„Fast 30 Grad Temperatur-Sturz! Nach Weihnachten kommt die Kälte-Peitsche“

Was geht denn hier ab? Erst Dauerregen und dann sibirische Kälte? Ein Blick auf die Wettervorhersage für Kiel für die nächsten Wochen zeigt zwar etwas niedrigere Temperaturen als heute. Aber von Temperaturen von minus 20 Grad Celsius Fehlanzeige. Auch in Kitzingen werden in 2 Wochen Temperaturen um den Gefrierpunkt erwartet. Auch im Süden keine Spur von der Kälte-Peitsche.

Der Wetterexperte Jörg Kachelmann kommentierte den Artikel vom Focus auf Twitter wie folgt:

WetterTwitter

„Ist wie immer Blödsinn. #vollpfostenjournalismus“

Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.