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PRO BAHN: Ab 2018 kein ICE mehr nach Augsburg?

PRO BAHN befürchtet die signifikante Verschlechterung des Anschlusses Unterfrankens an Schwaben, da die ICE-Verbindungen auf die Linie über Nürnberg verlagert werden könnten.

In Augsburg herrscht Aufruhr: „Es geht hier für Augsburg leider nicht nur um die fünf ICE-Verbindungen täglich, die 2015 wieder über Ingolstadt geführt werden sollen“, warnt Jörg Lange von der PRO BAHN Bezirksgruppe Schwaben. Bereits im August letzten Jahres habe Dr. Michael Beck, Leiter Fahrplan und Kapazitätsmanagement der DB Netz AG, in einem Vortrag auf einer Fachkonferenz der Initiative Deutschland-Takt in Berlin, eine brisante Folie aufgelegt. Diese zeigte das Angebotskonzept im Fernverkehr von München nach Berlin ab 2018. Augsburg käme auf dieser Strecke nicht mehr vor.

Aus Sicht von PRO BAHN sind dies keinesfalls nur Gedankenspiele, sondern eine sehr konkrete Planung. Der Fahrgastverband fordert daher: „Es ist deshalb Zeit für eine partei- und verbändeübergreifende Initiative für den Erhalt der Fernverkehrsanbindung Augsburgs in Richtung Norden. Sowohl die anstehende Beratung im Verkehrsausschuss wie auch die Verkehrskonferenz für Schwaben am 22.5. bei der Regierung für Schwaben sollten dies aufgreifen“. Gründe sieht der Fahrgastverband in dem Bestreben der Bahn, den Fernverkehr wirtschaftlicher zu gestalten. Dazu sei prinzipiell eine Konzentration auf weniger Strecken mit höheren Geschwindigkeiten nötig. Damit müssten aber Verbindungen aufgegeben werden, die abseits dieser Strecken verlaufen. Eine Stellungnahme seitens der DB Fernverkehr zu diesen Vorwürfen erhielt Mein Kitzingen.de nicht.

Doch ein Thema, das in Augsburg und Schwaben gerade akut wird und durch einige Landtagsmitglieder im Plenum auf die Tagesordnung gehoben wird, scheint an Unterfranken geradezu im ICE-Tempo vorbeizufahren.
Denn auch für Unterfranken steht viel auf dem Spiel:
Zwischen Würzburg und Augsburg besteht aktuell ohne Umstieg ein zwei Stundentakt durch mehrere ICEs sowie zwei ICs täglich. Bis auf eine Fahrt täglich werden die ICE-Verbindungen komplett entfallen. Die eine verbleibende Verbindung verkehrt aber mit dem Umweg über Nürnberg.

Aus Sicht von Unterfranken geht ein schneller Anschluss in Richtung Schwaben verloren. Die Fahrt im Regionalverkehr dauert je nach Uhrzeit zwischen dem Anderthalbfachen und Doppelten der bisherigen Zeit und macht grundsätzlich einen Umstieg in Nürnberg oder Treuchtlingen nötig. Besonders betroffen sind die nördlichen Landkreise, aber auch von Kitzingen aus ist die bisher kürzeste Verbindung nach Schwaben die Nutzung des ICE ab Würzburg.

„Besonders geht die Möglichkeit verloren für die Geschäftsreisenden der in Schwaben und Unterfranken ansässigen Industrie, schnell und bequem zwischen beiden Städten innerhalb Bayerns zu wechseln. Auch Tagesausflüge ins touristische Unterfranken werden erschwert.“, so Lukas Iffländer vom Fahrgastverband PRO BAHN.