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Putin und Neu-Russland

Von unserem stellvertretenden Chefredakteur Dr.Erik Müller-Schoppen

Die Alternative zu schärferen Sanktionen ist eine Politik der Ratlosigkeit, da hat der polnische Außenminister schon recht. Damit beschreibt er aber auch schon alle Möglichkeiten, die im Augenblick der Politik zu Verfügung stehen. Putin beschreibt mit seinem Neu-Russland eine Ideologie, mit der er den Anspruch Russlands auf Teile der Ukraine festigen will. Er glaubt tatsächlich, dass er mit historischen Begriffen aus der Zarenzeit seine aggressive Politik rechtfertigen kann. Putin treibt der innenpolitische Machterhalt und seine fixe Idee der Restauration der Sowjetunion. Letztlich weiß er, dass er nur so die Opposition im eigenen Land im Zaum halten kann. Nur so kann er die politisch Ungebildeten im eigenen Land, die unter schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen leben, auf seine Seite bringen. Er schürt die Angst vor Amerika, einem Amerika, dem nur ein russisches Großreich à la Sowjetunion Paroli bieten kann. Schon in seinem letzten Wahlkampf redete Putin ständig von einer Verteidigung des Vaterlandes, damals hätte der Westen schon stutzig werden müssen. Mit einer Appeasement Politik wurde der Georgienkonflikt ignoriert. Dann passierte tatsächlich etwas sehr ähnliches auf der Krim, und nun die Invasion in der Ukraine. Nun glaubt Putin seinen illusionären Größenwahn selbst, er hat damit jedoch den größten Teil seiner eigenen Bevölkerung hinter sich, die Opposition ist nicht wahrnehmbar. Russland steht über allem, das Individuum hat keinen großen Wert, es braucht eines großen Führers, fertig sind die politischen Fantasien eines Putin. Leben wie ein Oligarch, der Führer einer Großmacht, die Welt in Angst und Schrecken halten, persönlich geehrt und geachtet sein, das braucht Putin. Er ist der Befreier, er befreit die Welt von den US-Hegemonialansprüchen.