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Eine Diskussions-Veranstaltung nach der Wahl?

Eine ulkige Kooperation ist der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mit der MainPost eingegangen: Beide wollen zusammen, am 24. März, eine Diskussionsveranstaltung mit den zur Wahl stehenden Kandidaten durchführen. Blöd nur, dass am 16. März bereits gewählt werden soll.

Wie wir erfahren haben, hat der Deutsche Gewerkschaftsbund die Kandidaten der Parteien angeschrieben, und sich entschuldigt, seine Planung, für die Diskussions-Veranstaltung kurzfristig ändern zu müssen. So hatte es der DGB versäumt, in der Faschingszeit sich eine freie Räumlichkeit zu reservieren und musste daher seinen Termin verlegen. Doch an Ersatzterminen hatte währenddessen bereits die MainPost geladen. Folglich einigte man sich auf eine Kooperation mit der MainPost und will nun eine gemeinsame Diskussions-Veranstaltung durchführen.

Der Brüller daran ist, dass diese laut des Schreibens des DGB an die Kandidaten am 24. März stattfinden soll. Zu spät für die Wahlen, denn die werden dann bereits über eine Woche lang schon ausgezählt sein.

Mal ernsthaft… Also Das mit Medien und Demokratie.

Es spöttelt sich leicht, wenn Konkurrenten Fehler unterlaufen. Aber es entsteht durch diese Kooperation beim „heißen Stuhl“, wie der DGB seine Diskussions-Veranstaltung nennt, auch ein kleines Problem: MeinKitzingen.de ist durch die Kooperation defakto von der Presseberichterstattung abgeschnitten, da es sich auch um eine Veranstaltung der MainPost Gruppe handelt.

Der DGB legt sich also mit dieser Ankündigung nicht nur das Ei des Spotts ins eigene Nest, sondern verhindert damit auch die Berichterstattung mehrerer Medien über diese Veranstaltung, sollte er die Veranstaltung doch noch vorverlegen. Eigentlich hatte MeinKitzingen.de vor, die Diskussionsveranstaltung auch hinsichtlich neuer Medien (Youtube, usw…) zu verwerten, da ein Video, welches sich die Kitzinger zu Hause ansehen können, diese mehr über die einzelnen Kandidaten erfahren lassen wird, wie reine, gedruckte Texte in Zeitungen. Damit erweist der DGB auch den Wahlen an sich einen Bärendienst, denn Demokratie benötigt funktionierende Medien, die darum wetteifern, ihre Leserschaften im jeweiligen Medium besser zu informieren und dadurch die Politik nah an den Bürgern zu halten. Ebenfalls wird man sehen, ob sich der DGB seiner Position überhaupt bewusst ist und damit sensibel umgehen wird: Es wurden 9 Listen für den Stadtrat aufgestellt, es wäre überaus grob, wie bei den Landtagswahlen es dabei zu belassen, einige Parteien, insbesondere solche, die noch nicht vertreten sind oder nur sehr kleine Fraktionen haben, auszusparen.

Aber vielleicht hilft dieser freundliche Zaunpfahlwink ja weiter, den Termin wieder vor die Wahlen zu verlegen und sich nicht einseitig zu Lasten der Demokratie auf eine Mediengruppe einzuschießen.