Wiesentheider Trassenwanderung – Auf der Suche nach dem richtigen Weg
Zur sogenannten Trassenwanderung hatten die Grünen in Wiesentheid geladen. Dabei ging es darum, den Weg der angedachten Ortsumfahrung zu „erwandern“ und so ein Gefühl dafür zu bekommen, welch einschneidende Veränderungen die Straße für Wiesentheid bringen würde.
Um 10.00 Uhr trafen sich also ungefähr 30 Teilnehmer, unter ihnen der Bürgermeister der Marktgemeinde, Dr. Werner Knaier (der aber aus terminlichen Gründen nicht mitlief), die Kreisrätinnen Christa Büttner und Angela Hufnagel (beide B90/Grüne) sowie Gemeinderat Andreas Laudenbach von der Jungen Liste. Nach einleitenden Worten des Ortsvorsitzenden Frank Hufnagel ging es los. Bereits am Start am Veilchenweg wurde die illustre Gruppe von Matthias Mann, Lehrer am hiesigen Gymnasium, darauf aufmerksam gemacht, das dass Gymnasium seit vier Jahren ein Langzeit- Monitoring der Flächen zwischen Prichsenstädter und Reupelsdorfer Straße macht. Dabei stellte sich heraus, das Vögel wie die Feldlerche und die Schafstelze hier besonders häufig vorkommen, teilweise auch die geschützten Grauammen. Er plädierte dafür, den Flächenverbrauch so gering wie möglich zu halten. Der zu diesem Zeitpunkt noch anwesende Bürgermeister Knaier versicherte, dass Ausgleichsflächen geschaffen werden. Das allerdings ist sowieso gesetzlich vorgeschrieben und hilft den ansässigen Tierarten nur bedingt.
Ebenfalls unter den Teilnehmern war Norbert Schneider, seines Zeichens Ortsvorsitzender der Bund Naturschutz. Er merkte an, das die Umgehung Grenzen schaffe, die Wiesentheid in seiner weiteren Ausbreitung sicherlich beschränken werde.
Auf Höhe des Schlossparks wurde den Teilnehmern besonders bewusst, wie nah die Umgehung der Gemeinde kommt. Der Aspekt der Naherholung im Schlosspark dürfte sehr an Bedeutung verlieren, wenn zukünftig eine Umgehungsstraße nur wenige Meter an ihm vorbeiläuft.
„Ein Bach verhindert eine Straße nicht“
Norbert Schneider, Ortsvorsitzender des Bund Naturschutz
Im weiteren Verlauf der Wanderung kreuzte man den Reupelsdorfer Weg und gelangte an den Sambach, der vor einigen Jahren re-naturiert wurde. Doch, so merkte Norbert Schneider an: “ Ein Bach verhindert eine Straße nicht“
Am Ende der Wanderung fanden sich die Teilnehmer im evangelischen Gemeindezentrum in der Bahnhofstraße ein. Hier warteten ein Imbiss und Getränke auf die Teilnehmer. Im Anschluss an die wohlverdiente Stärkung stellte Frank Hufnagel noch einmal die von den Grünen vorgeschlagene Südumfahrung vor. Sie nutzt die schon vorhandene B 286 als Teil der Umfahrung und wäre so fast für die Hälfte der Kosten der angedachten Umfahrung zu realisieren. Außerdem wäre der Flächenverbrauch deutlich geringer. Desweiteren würde auch der Ortsteil Feuerbach deutlich entlastet, während er beim Bau der Nordvariante eher mehr belastet würde.
Positiv anzumerken ist, dass Bürgermeister Knaier sich an der anschließenden Diskussion beteiligte und den Standpunkt seiner Partei vertrat, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass nichts ohne die Einbeziehung der Bürger geschehe. Auch sprach er erstmals über den geplanten Zeitraum der Maßnahme. In zehn bis fünfzehn Jahren solle eine wie auch immer geartete Umgehung für Wiesentheid stehen. Auch merkte der Bürgermeister an, das leider keine Gemeinderäte der anderen Fraktionen im Gemeinderat an der Wanderung teilnahmen.
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