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Ostern – Haben Sie das noch gewusst?

Die Karwoche/Kartage
Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, auch Große Woche, Heilige Woche genannt. Die Kartage – von Donnerstagabend bis Samstagabend – bilden den Höhepunkt der Fastenzeit und, somit der Vorbereitung auf Ostern; die katholische Kirche feiert das Leiden, Sterben und den Tod Jesu Christi. Wir feiern in der Liturgie (im gemeinsamen Gottesdienst) das Gedächtnis der letzten Tage Jesu in Jerusalem eine Woche vor seiner Auferstehung. Wir hören in den Texten des Evangeliums von seiner Ankunft in Jerusalem und den Festlichkeiten zum jüdischen Paschafest, dann auch von dem Leiden und dem Sterben Jesu, von seiner Angst und Hingabe an den Willen des Vaters. Er besiegt den Tod durch seine vollkommene Liebe zu Gottvater im Himmel und den Menschen. Er antwortet auf den Hass der Menschen nicht mit Hass, sondern mit Liebe. Deshalb kann der Tod, als Folge der Sünde und der mangelnden Liebe, ihn nicht festhalten. Er lebt!

Palmsonntag
Der Weg durch die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag. Wir feiern das Gedächtnis an den Einzug Jesu in Jerusalem. Das Volk freute sich sehr, da viele Jesus Christus als den lange erhofften Erlöser erkannt hatten. „Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.“ (Matthäus 21,8). In Gedenken an diesen großen Jubel der Menschen, die Jesus wie einen König in ihrer Stadt empfangen hatten, gibt es zu Beginn des Gottesdienstes eine Palmweihe. Diese gesegneten Palmzweige können nach dem Gottesdienst gerne mit nach Hause genommen werden. Traditionell werden diese Zweige als Zeichen der Verehrung an einem Kreuz aufgehängt, damit der Segen, den der Palmzweig in der Kirche erhalten hat, dort fortwirken kann.

Gründonnerstag
Wir katholischen Christen feiern an diesem Tag die Einsetzung des Priestertums durch Jesus Christus und vor allem die Einsetzung der Heiligen Eucharistie durch seine Worte beim letzten Abendmahl.
Wir glauben mit den Worten: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“, gibt er auch den Aposteln die Vollmacht diese Feier und die Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi zu vollziehen.
Er feierte mit seinen Jünger sein letztes Mahl, bevor er selbst seinen Leib und sein Blut am Kreuz hingibt. Insbesondere damit vollzog sich die Rettung der Menschen vor dem ewigen Tod.
Wir feiern also nicht das letzte Abendmahl, sondern die unblutige Erneuerung seiner Hingabe am Kreuz durch sein Leiden und die Auferstehung durch seine Liebe, die allem Hass und allem Widerspruch standhielt. In Brot und Wein kann Jesus auch über seinen Tod hinaus immer bei den Jüngern gegenwärtig sein, so wie er es auch für uns heute ist, in der gewandelten Heiligen Hostie bei der Kommunion und in allen Tabernakeln. Wir sind nicht allein!
Am selben Abend noch beginnt aber auch der Leidensweg Jesu. Allein betet er in Todesangst im Garten Getsemani bis Soldaten kommen und in nach dem Verrat des Judas Iskariot gefangen nehmen.
So stehen wir Christen an diesem Abend im Spannungsfeld zwischen Freude und Trauer.
Freude über die Sakramente die uns hinterlassen wurden und die unsere Priester und Bischöfe uns spenden dürfen, so wie dem „Brot des Lebens“ und den „Kelch des Heiles“ in dem Jesus selbst uns immer gegenwärtig ist und der Trauer über das was er auf sich nehmen musste, um uns zu Erlösen.
Deshalb beginnt während der Gründonnerstagsmesse eine besondere Zeit. Nach dem festlichen Gloria, wird es still in der Kirche. Die Orgel verstummt und auch keine Glocken, weder die im Turm, noch die der Ministranten sind mehr zu hören. Nach dem Gottesdienst wird auch der Blumenschmuck entfernt, um dieser Trauer noch weiteren Ausdruck zu verleihen.
Im Anschluss an die Messfeier halten wir zusammen mit Jesus eine Wache im Andenken an seine Worte: „Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallet! …“ (Markus 14,38). Wir gestalten deshalb eine Anbetungsstunde mit Aussetzung der Heiligen Hostie und Taizé Gesängen.

Karfreitag
Der Karfreitag ist geprägt von Schlichtheit und Andacht. Es ist der Tag an dem Jesus vor den römischen Stadthalter Pilatus gebracht wird, der ihn auf drängen der Hohepriester und Ältesten zu Geißelung und zum Tod am Kreuz verurteilt. Jesus wird geschlagen und gedemütigt, trägt sein eigenes Kreuz zum Richtplatz vor der Stadt und wird dort seiner Kleider beraubt. Ohne ein Wort zu erwidern nimmt er alles auf sich. Noch als ihn seine Henker an das Kreuz schlagen, offenbart sich die große Liebe zu uns Menschen als er für sie betet: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun…“ (aus Lukas 23,34).
Da Jesus um die „neunte Stunde“ gestorben ist findet am Karfreitag, um 15:00Uhr, ein ganz besonderer Gottesdienst statt, die Karfreitagsliturgie. Statt der üblichen Heiligen Messe, gedenken wir insbesondere dem Leidensweg Jesu und seinem Tod am Kreuz. Besonderen Ausdruck dürfen wir dem verleihen, in dem wir vor das Kreuz treten. Wir können dort Blumen niederlegen oder zum kurzen Gebet innehalten oder niederknien. Die Ehrerbietung und das stille Gedenken an das unschuldige Opfer aus Liebe zur Erlösung aller Seelen vom ewigen Tod bildet das wichtigste Merkmal dieser Feier.

Ostern
Es ist Nacht und über dem Grab in dem Jesus liegt herrscht Dunkelheit. Zwei Tage sind seid seinem Tod vergangen, der dritte Tag bricht an. In dieser Nacht feiern die Christen die Osternacht. Jesus sagt über sich selbst einmal: „Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.“ (Joh 12,46). Jesus Christus vertreibt durch seinen Tod für uns und seine Auferstehung die Finsternis aus der Welt und somit steht die ganze Feier der Osternacht in genau diesem Licht.
Auch in der Kirche herrscht Dunkelheit zu beginn der Feier. Vor den Toren der Kirche wird das Osterfeuer gesegnet. Daran wird die neue Osterkerze für dieses Jahr entzündet. Als erstes kleines Licht zieht die Osterkerze feierlich in die Kirche ein und wird dort unter die Menschen gebracht. Das Licht der Osterkerze wird an alle Gläubigen verteilt. Nach einem Gebet und Lesung erfolgt der Moment, an dem die Freue und Festlichkeit in unsere Kirche zurückkehrt. Zum Gloria erstrahlt die Kirche wieder hell erleuchtet, an der Orgel werden „alle Register“ gezogen und auch die Glocken, die seit Gründonnerstag nicht mehr zu hören waren, läuten wieder. Das Osterfest beginnt!
Im Gedenken an die eigene Taufe haben wir im Rahmen dieser Messe die Gelegenheit den Taufbund mit Gott und die damit einhergehenden Gnaden zu erneuern und uns von allem was uns belastet reinwaschen zu lassen.
Die Feierlichkeiten zu Jesus Auferstehung dauern noch über zwei Tage an und es werden auch am Ostersonntag, sowie am Ostermontag feierliche Messen gehalten.
Erst durch die Auferstehung wird für uns das Kreuz von einem brutalen Mordwerkzeug zum Zeichen des Heils und der Erlösung, zum Baum des Lebens.
Auferstanden von den Toten, hat er für uns alle die Macht des Todes gebrochen und den Weg der Auferstehung geöffnet. Er hat uns von unseren Sünden rein gewaschen, wie es bei der Taufe geschieht und möchte uns in die Schar seiner Heiligen aufnehmen, wenn wir dazu bereit sind.

Wir bedanken uns bei der Gemeinde St. Johannes in Kitzingen für diese Informationen.