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Gruß aus Amerika

Kennt Ihr amerikanische Gepflogenheiten?

In Amerika muss beispielsweise eine Imbisskette darauf hinweisen, dass man sich mit heißem Kaffee verbrühen kann.

Oder ein Hersteller von Kinderwagen muss den potentiellen Käufern schriftlich mitteilen, dass das Kind vor dem Zusammenklappen des Wagens erst aus diesem herausgenommen werden muss.

So weit, so amerikanisch. Was aber hat das mit uns zu tun? Eine ganze Menge, wie ich kürzlich feststellen musste.

Ich war im Baumarkt, Sachen einkaufen um des Heimes wohlige Atmosphäre zu verbessern. Dazu brauchte ich zunächst mal  Arbeitshandschuhe. Formschön, robust und etwas wärmend sollten sie sein. Wie leicht hat man sich eine schwere Grippe eingefangen.

Nachdem ich mir drei Paar besonders wärmende Arbeitshandschuhe gekauft hatte, fuhr ich zufrieden wieder nach Hause.

Dort angekommen, packte ich ein Paar aus, um mich sogleich  der Verschönerung der Wohnlandschaft hinzugeben.

Im linken Handschuh bemerkte ich einen Zettel. Ich holte ihn heraus, faltete ihn auf und erschrak – es war eine Gebrauchsanweisung. Für Handschuhe! Bislang dachte ich immer: Handschuh nehmen, Hand in Handschuh stecken – fertig. Doch jetzt merkte ich:  So einfach ist das nicht

Da stand zum Beispiel (Zitat): „Wenn die Handschuhlänge nicht der Norm entspricht, wird der Handschuh wegen seiner Fingerfertigkeit eingesetzt“ Diesen Satz habe ich bis jetzt nicht begriffen. Ich habe offensichtlich gravierende Bildungsmängel. Scheiß Fernseh-Halbbildung.

Ein weitere rhetorische Meisterleistung ist folgende Anmerkung: „Es wird davon ausgegangen, dass die Wirksamkeit gegenüber geringfügigen Risiken beurteilt wird und deren Wirkung, wenn sie allmählich eintritt, rechtzeitig und ohne Gefahr wahrgenommen wird.“

Was für ein Satz. Wie ein deutscher Schlager – erst glaubt man nicht was man da hört, dann möchte man nur noch brüllen und sich schließlich vom Balkon stürzen.

Ich hoffe nicht, dass das in Deutschland Schule macht. Wo kommen wir denn da hin, wenn es künftig für alles eine Gebrauchsanweisung geben muss. Stellt Euch vor, Euer Bäcker gibt Euch einen Zettel auf dem steht, wie die Brötchen aufzuschneiden sind. Oder der Metzger sagt euch, welche Seite der Salami oben und welche Seite unten ist.

Und was machen die Hersteller von Kondomen? Darauf hinweisen, dass auch das Nachspülen mit viel Wasser bei Verschlucken  nicht den gewünschten Effekt erzielt? Warten wir es ab und sagen derweil:“ Danke, Amerika“